Stadtradeln 2020 mit Seifenblasen-Generatoren!

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STADTRADELN 2020

Alljährlich findet im Sommer das „Stadtradeln“ statt, mit zunehmender Beteiligung und Begeisterung aus der Bevölkerung. Und jeder Radfahrer erhält eine Schleife zum Zeichen seiner Teilnahme. Allerdings sind diese Schleifen kaum sichtbar, und so bleibt es den meisten anderen Verkehrsteilnehmern verborgen, dass hier für eine giftgasfreiere Umwelt und gegen die fortschreitende Klimaerwärmung um die Wette geradelt und gesportelt wird.

Das möchten wir bis spätestens zum Jahr 2020 ändern: Wenn jeder Radler während der Stadtradeln-Zeit eine deutlich sichtbare Seifenblasen-Schleppe hinter sich her ziehen würde, würde das jedem Autofahrer sehr deutlich auffallen und irgendwann auch, dem einen eher, dem anderen später, zu denken geben! Vielleicht kommt er von selber darauf, dass die Seifenblasen ersatzweise ja wohl dem entsprechen werden, was er selbst an schädlichen Gasen aktuell in die Umwelt bläst. Kleine Aufschriften an den Seifenblasen-Generatoren der Räder z.B. „Bubbles no CO2“ bestätigen seine bange Vermutung…

Eine Seifenblasen-Schleppe ist absolut harmlos sowohl für die Verkehrssicherheit als auch für die Umwelt, und sehr malerisch, wie man das in Jost Schencks Video beobachten kann:

http://de.webfail.com/45c386142d8

Und wie sollen tausende und abertausende Radler an entsprechende Seifenblasen-Generatoren gelangen?

Nun, im Folgenden liefern wir ein paar Anleitungen und Anregungen zum Selberbauen. Man sollte etwa 1 Stunde Bastelzeit einrechnen.

Aber auch auf „Youtube“ wimmelt es gerade so von Bauanleitungs-Videos, sowohl für elektrisch betriebene (z.B. über Akkus, Batterien oder den Fahrraddynamo) als auch für durch den Wind angetriebene Anlagen in allen Größen.

Wer überhaupt keinen Mut zum Selberbasteln hat, kann aber auch im Internet für einige Euros ein fertiges (Spielzeug-)Gerät finden und erwerben:

Seifenblasengeräte2               Seifenblasengeräte

 

Besser aber:

SEIFENBLASEN-GENERATOREN SELBER AUFBAUEN, z.B. AUS PLASTIK-MÜLL!

So können Kinder (und Erwachsene) aufgrund des Aufbaus ihres Seifenblasen-Geräts aus PLASTIK-MÜLL ein verbessertes Wertschätzungs-Bewusstsein hinsichtlich dieser Materialien entwickeln. Beachten Sie hierzu unsere Bauanleitung weiter unten im praktischen Teil (haushaltsübliches Bastelmaterial geht natürlich auch).

Es werden noch viel zu viel wertvolle Kunststoffe achtlos in den Müll geworfen, die Weltmeere drohen daran zu ersticken.

Absolut top wäre es, wenn ganze Grundschulklassen sich in ihren Bastelstunden des Themas annehmen würden und so das Stadtradeln-Seifenblasen-Projekt durch die Entwicklung, Herstellung und Erprobung aller möglichen Varianten von Seifenblasen-Müll-Generatoren unterstützen könnten.

Dass das großen Spaß machen und die Ausbildung haptisch-kreativer Fähigkeiten von Jugendlichen unterstützen würde, kann man sich leicht vorstellen. Endlich mal das Smartphone weglegen, und auch keine App wird benötigt. Es entsteht etwas sehr Praktisches, was daheim weiter verbessert und durch bewegungsreiche Erprobung (Radfahren!) getestet werden könnte. Das ideale Geschenk auch an die Eltern, die auf die Art und Weise ein paar lustige Radausflüge mehr als ursprünglich geplant mit den Kindern genießen können werden.

Gymnasialklassen und Berufsschulen könnten es sich zudem zur Aufgabe machen, Generatoren für Riesenseifenblasen auf den Weg zu bringen:

ITGLeist

„… so hat der Physik-Leistungskurs des ITG-Dachau einen besonders effektiven Seifenblasengenerator entwickelt…“

 

Seifenblasen, wohin das Auge blickt!

Kommen wir zum praktischen Teil. Sie sind Leiter eines Werkunterrichts, einer Jugend-Bastelgruppe, eines Kinderhorts, eines Beschäftigungsprogramms an einem Altersheim…?

Seifenblasen-Generatoren aus Plastik-Müll für alle Fahrräder der Familie kann jeder basteln, auch Opa und Oma. Die Enkel, besonders die Kleinen, werden begeistert sein!

 

BAUANLEITUNG:

Gucken wir mal in die gelbe Tonne und fügen ein paar Werkzeuge hinzu:

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Wir benötigen z.B. einen steifen Draht (für die Achsen), ein paar Korken, einen dünnen Draht für die Blasenschlingen, ein paar Holzperlen mit Loch, , Margarine-Schachteln mit Deckel, Joghurt-Becher, Wellpappe oder Kunststoff-Stegplatten (z.b. aus alten Hinweistafeln) und einige weitere Plastikmaterialien, z.B. aus steifen Salatverpackungen o.ä. Je nach Art der verwendeten Materiale wird das Gerät absolut regensicher oder nur eine Schön-Wetter-Variante.

Und natürlich etwas Werkzeug, ganz, ganz wichtig dabei ist eine HEISSKLEBEPISTOLE, dann eine Zange, ein Zirkel und eine gute Schere.

Und los geht´s:

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Die Grundplatte, die zum Teil an einer Seite auf dem Gepäckträger festgeklemmt wird. Diese kann je nach Gepäckträger und Befestigungsklemme variieren, prüfen Sie zuerst den Träger bzw. das Klemmsystem.

 

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Wir kleben eine Margarine-Schachtel auf die Grundplatte.

 

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Diese bekommt ihren Original-Deckel aufgesetzt, in den wir einen breiten länglichen Schlitz geschnitten haben.

 

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Auf den Deckel kleben wir eine Art „Dach“ aus einem beliebigen Kunststoff, es kann auch rund sein, wichtig ist, dass es für das Folgende stabil genug ist.

 

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Je nachdem, was wir verwendet haben, kleben wir ein paar Streben hinzu.

 

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Diese sollen die Halterungen für die Achsen werden, die wir aus einem steifen Draht (ca. 2mm Durchmesser) gerade gebogen haben. Die Achsen müssen sich ganz leicht drehen können, also Löcher groß genug auspieksen.

 

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So können die Riemenscheiben hergestellt werden: Einfach mit einem Korkabschnitt als Steck-Kern alles zusammenkleben!

 

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Auf die Achsen stecken wir die Holzperlen (als Distanzhalter und Rollhilfen) und die Riemenscheiben. Eventuell könnte auf die kleine Riemenscheibe ein Sandpapierstreifen geklebt werden, dann würde der Riemen, der z.B. ein Wollfaden sein könnte, auch bei wenig Druck nicht durchrutschen.

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Ein Flaschen-Korken bildet die Nabe für den Propeller. Die Flügel schneiden wir aus einem Joghurt-Becher aus:

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… und kleben sie leicht angewinkelt auf den Korken. Vier Stück reichen, es können aber auch acht Flügel werden, wenn nur langsam geradelt werden soll.

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Achtung: Die Riemenscheibe für die Seifenblasen-Schlingen-Achse sollte einen Acht- bis Zehnfach größeren Umfang haben als die Riemenscheibe auf dem Propeller, damit die Seifenblasen-Schlingen aufgrund der Übersetzung nur langsam durch die Lauge streifen und nicht wild herumspritzen.

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Auf die untere Achse stecken wir (auch durch eine Holzperle getrennt) einen zweiten Korken auf, auf den wir die Seifenblasen-Schlingen seitlich einstecken, die wir aus einem dünneren Draht gebogen haben. Dieser könnte zusätzlich mit einem sehr feinen Draht spiralförmig umwickelt werden, um die Aufnahme von Seifenwasser zu erhöhen. Die Seifenblasen-Schlingen tauchen während einer Umdrehung stets in das Seifenwasser ein, das sich in der Margarine-Schachtel befindet. Zum Nachfüllen nimmt man einfach den Schnapp- Deckel mit dem gesamten Aufbau ab.

 

Mit einem dünnen Wollfaden oder einem SEHR SCHWACH gespannten Gummi als Antriebsriemen verbinden wir die beiden Riemenscheiben.

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Für mehr Seifenblasen kann man ein „Dual-Generator“ basteln, für links und rechts auf dem Gepäckträger.

 

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Eine andere Variante mit getrenntem Aufbau von Windrad und Seifenkiste. Lassen Sie sich etwas einfallen, viele Varianten sind möglich!

 

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Ein anderer Aufbau, bei dem das Flügelrad eine Nockenwelle antreibt, die über Holzstäbe das Eintauchen mehrerer Seifen-Schlingen in die Lauge steuert.

 

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Der Aufbau eines Flügelrads aus (gebrauchten) Plastikbechern.

 

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Die Nocken sind hierbei Riemenscheiben, die nicht mittig auf der Achse aufgespießt wurden.

 

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Schöner als Drahtbügel wären natürlich Holzstangen, z.B. aus Balsaholz.

 

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Ansicht von hinten, man erkennt die Klemmfläche für die Gepäckträger-Feder (Grundplatte).

 

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Auch bei dieser Varianten ist eine duale Ausführung denkbar.

 

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Erste Tests mit einem Fön auf dem Fahrrad-Gepäckträger: Der Spaß kann beginnen!

 

 

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Variante zwei wird auch getestet (kurzer Film).

 

 

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Wie viel Seifenwasser auf 100 km…?

 

Ah, noch etwas:

Die Zusammensetzung von Seifenblasenwasser:

-Ein großer Teil Wasser

-Zwei gleich große, aber viel kleinere Teile Geschirrspülmittel und Glyzerin.

 

Manche fügen auch noch etwas Backpulver hinzu. Gut umrühren und einen Tag stehen lassen.

Viel Spaß!